Pfalzmuseum für Naturkunde
Mehrfach haben wir in den letzten Monaten bereits auf Flechten hingewiesen – Lebensgemeinschaften zwischen Pilz und Alge oder Cyanobakterium. Flechten können auf unterschiedlichsten Substraten sitzen, wie Holz, Stein oder Erde. Wer aufmerksam durch die Natur geht, kann aber mit Glück auf den Flechten noch einen Organismus entdecken. Auf zahlreichen Flechten, vor allem an Stämmen und Zweigen, sieht man derzeit satt pinke Farbtupfer. Nun könnte man denken, dass hier mit Signalfarbe bestimmte Bäume markiert wurden. Stellenweise wird das auch stimmen. Aber oftmals steckt dahinter ein Pilz, der als Parasit auf den Flechten sitzt.
Illosporiopsis christiansenii ist ein Flechtenparasit, der im trockenen Zustand auffällig puderig und stäubend ist. Am auffälligsten ist wohl seine pinke Färbung. Er nimmt sich die Nährstoffe die er benötigt von der Flechte und schwächt diese dadurch. Zum Absterben der Flechte kommt es in der Regel aber nicht. Besonders gerne sitzt er auf Schwielenflechten (Physcia), die weit verbreitet sind. Es gibt zahlreiche Pilzarten, die auf Flechten parasitieren, aber nur wenige sind so auffällig und deutlich, wie die hier gezeigte Art.
Wer kennt sie nicht – Mu-Err Pilze im asiatischen Gemüse. Die einen lieben sie, die anderen wiederum finden sie zum Davonlaufen. Aber über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Im Museumsgarten stehen mehrfach Holunderbüsche (Sambucus nigra). Einer davon ist sehr geschwächt und blüht auch nur noch sehr spärlich. An seinem Holz haben sich zahlreiche Fruchtkörper des Judasohrs (Auricularia auricula-judae) eingefunden, die sich als Schwächeparasit vom abgestorbenen Holz ernähren. Es handelt sich hierbei um den kleinen Bruder vom Mu-Err Pilz. Der Name „Judasohr“ ist übrigens Programm. Bereits sehr jung lässt sich dies schon erkennen. Die rotbraunen Fruchtkörper sind Ohrmuschelartig geformt und ganz weich und gallertig. Auf der Außenseite sind sie durch eine feine Behaarung meist samtig. Die Innenseite glänzt und ist von Adern durchzogen – im Gegenlicht besonders schön zu sehen. Auf der Innenseite der Pilzfruchtkörper werden auch die Sporen gebildet. Das Judasohr ist übrigens ein wahrer Überlebenskünstler: Ist nicht genug Wasser vorhanden schrumpelt der Pilz bis fast zur Unkenntlichkeit ein, und quillt bei erneuter Wasserzugabe wieder auf.
Wenn im Hof bei kalten Temperaturen Autos parken oder die Teichoberfläche gefroren ist, kann man
sie manchmal entdecken: Eisblumen.
Seit Doppelglasfenster in den Häusern verbaut werden, bekommt man diese zarten Gewächse immer seltener zu sehen. Um auf glatten Flächen gedeihen zu können brauchen sie Temperaturen unter
0 °C und einen zarten Wasserfilm oder hohe Luftfeuchtigkeit.
Hagebutten, so werden in der Regel die Früchte von Rosen genannt. Es handelt sich hierbei um Sammelnussfrüchte – ein fleischiger Blütenboden (rot/orange) umgibt die zahlreichen Nüsschen im Inneren der Hagebutte, die oftmals mit kleinen Widerhaken umgeben sind. Hagebutten sind essbar, sogar roh, aber erst wenn die Nüsschen aus der Fruchtmitte entfernt wurden. Man kann auch gut Marmelade, Mus oder Suppe aus den Früchten machen. Sie reifen normalerweise zwischen September und November. Man kann sie aber durchaus auch bis ins nächste Frühjahr hinein sammeln und nutzen. Hagebutten zählen, wie auch die Früchte vom Gewöhnlichen Schneeball, zu den Winterstehern. Wintersteher nennt man Pflanzen, die Früchte ausbilden, die über den Winter an der Pflanze haften bleiben. Es handelt sich meist um Früchte, die durch Vögel oder Kleinsäuger verbreitet werden. Sie sind eine wichtige Nahrungsquelle für zahlreiche Tiere, da der Winter insektenarm ist.
Wenn es darum geht Speisepilz zu sammeln, geht man normalerweise im Herbst in die hiesigen Wälder um Steinpilz, Marone & Co. zu sammeln. Doch auch im Winter kann man auf der Suche nach essbaren Pilzen fündig werden. Die frostresistenten Fruchtkörper vom Samtfußrübling (Flammulina) erscheinen z.B. bevorzugt in den Wintermonaten. Sie wachsen an lebendem oder abgestorbenem Holz zahlreicher Laubbäume. Meist wachsen die Fruchtkörper büschelig. Der Hut ist gelblich bis ockerbraun gefärbt und hat eine glänzende bis schleimige Hutoberfläche. Auffällig samtig und auch zäh ist der an der Basis meist bräunliche Stiel. Winterpilze findet man in der Regel nicht unbedingt in Massen, aber für eine kleine Mahlzeit reicht es oft. Der Samtfußrübling zählt, wie auch der Austernpilz, zu den schmackhaften Pilzen unter den Winterpilzen. Dennoch gilt auch hier: Pilze sammelt nur derjenige, der sich mit den Merkmalen auseinander gesetzt hat und eine Verwechslung mit giftigen Arten ausgeschlossen hat.
Weide
Weißdorn
Pfaffenhütchen
Kornelkirsche
Holunder
Hartriegel
Esche
An zahlreichen Bäumen und Sträuchern kann man sie bereits zahlreich sehen – Knospen. Hierbei handelt es sich um einen Spross der Pflanze, der im gestauchten Zustand in dieser Knospe, durch dicht aufeinanderliegende kleine Blätter geschützt ist. Diese können mehr oder weniger lederartig und von etwas festerer Gestalt sein und stellen die Knospenschuppen dar. Andere Bäume und Sträucher hingegen haben keine richtigen Knospenschuppen und schützen den jungen Spross nur durch die äußersten Laubblätter. Solch Knospen werden „nackt“ bezeichnet. Zusätzlich können auf der Außenseite noch dichte Behaarung, Harz oder ähnliches sein, um den jungen Trieb vor der äußeren Witterung zu schützen. Dies alles sorgt für eine unglaubliche Vielfalt an unterschiedlichen Knospen. Eine Auswahl aus unserem Museumsgarten zeigen wir hier.
Pfalzmuseum für Naturkunde - POLLICHIA-Museum
67098 Bad Dürkheim
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