Pfalzmuseum für Naturkunde
Der klassische Marienkäfer, so wie ihn eigentlich die meisten kennen, hat eine rote Grundfarbe mit unterschiedlich großen, schwarzen Flecken. So findet man die kleinen Tierchen auch auf Geschirr gemalt, als Kuscheltiere, Schlüsselanhänger oder ähnliches. Es gibt aber auch Marienkäfer, die weichen von dieser „Normfarbe“ ab. Und diese sind gar nicht einmal so selten. Bei uns im Museumsgarten kann man z.B. regelmäßig verhältnismäßig kleine, gelbe Marienkäfer mit zahlreichen kleinen schwarzen Punkten beobachten. Das ist der Zweiundzwanzigpunkt-Marienkäfer (Psyllobora vigintiduopunctata), manchmal auch Pilz-Marienkäfer genannt. Er wird nur etwa 4 mm groß und hat auf beiden Flügeldecken insgesamt 22 kleine schwarze Punkte, die ihm seinen Namen gaben. Als Pilz-Marienkäfer wird die Art sehr gerne bezeichnet, da sie in ihren Fressgewohnheiten von einem „klassischen“ Marienkäfer abweicht. Anders als zahlreiche blattlausfressende Arten, ernährt sich der Pilz-Marienkäfer als Käfer und auch im Larvenstadium von Pilzen. Im Regelfall handelt es sich hierbei um Echte Mehltaupilze, also Pflanzenparasiten, die als weißer Pilzbelag auf unterschiedlichsten lebenden Pflanzen vorkommen. Mit ihren Mundwerkzeugen raspeln sie den Pilz von den Blättern und halten so die Pflanzen sauber! Es gibt natürlich noch weitere „Pilz-Marienkäfer“. Diese sind aber seltener in unserem Garten zu sehen. Allgemein gibt es zahlreiche verschiedene Marienkäfer, die sich in ihrer Größe, Farbe und Ernährungsweise unterscheiden.
Wer die Gewöhnliche Wegwarte (Cichorium intybus) blühen sehen möchte, der sollte vor dem Mittag aufstehen. Denn die himmelblauen Blüten, die zu mehreren in einem verzweigten Blütenstand zu finden sind, öffnen sich nur für wenige Stunden am Vormittag und dann auch nur an einem Tag. Ein und dieselbe Blüte wird sich nicht an einem weiteren Tag öffnen. Wegwartenblüten bestehen nur aus Zungenblüten und sind bei Insekten eine gern gesehene Futterpflanze. Bei Regenwetter und am Nachmittag schließen sich die himmelblauen Blüten. Beim Abblühen färben sie sich etwas bräunlich oder verblassen. In verschiedenen Blumenuhren wird die Wegwarte meist als eine Art gepflanzt, die zwischen 10 und 14 Uhr blüht. Bei Blumenuhren macht man sich zu Nutze, dass verschiedene Pflanzenarten zu unterschiedlichen Zeiten ihre Blüten öffnen und auch schließen. Carl von Linné soll an seiner berühmten Blumenuhr die Tageszeit bis auf 5 Minuten genau abgelesen haben.
Von Pusteblumen kennt man es – wenn die Kuhblumen mit ihrer gelben Blüte durch sind, verwandeln sich diese in einen großen Ball aus zahlreichen Schirmfliegern, die jeweils ein Samenkorn tragen. Mit ausreichend Wind, oder eben Puste, kann man diesen Ball in seine Einzelteile zerlegen und die Samen in unterschiedlichste Richtungen fliegen lassen. Das Schirmchen trägt sie dabei weit durch die Gegend. Der Gemeine Rainkohl (Lapsana communis) zählt ebenso wie die Kuhblume (Taraxacum) zu den Korbblütlern (Asteraceae). Während zahlreiche Arten innerhalb dieser Pflanzenfamilie einen Pappus ausbilden, das ist der Fachbegriff für die Schirmchen an den Samen, gibt es auch Korbblütler ohne Schirmchen. Der Rainkohl zählt zu einem Vertreter dieser Gruppe. Wenn nach der Blütezeit der kleinen, gelben Korbblüten die Früchte gebildet werden, sind diese durch den Kelch geschützt. Auch ohne Schirm kommt es zu einer Verbreitung der Samen und der Wind spielt hier, zumindest zum Teil, ebenfalls eine wichtige Rolle. Der Rainkohl gehört zu den Selbstausstreuern. Das bedeutet, dass bei Bewegung des Blütenstandes, entweder durch Wind oder das Vorbeistreifen eines Tieres, die Samen aus dem Kelch auf den Boden fallen. Natürlich ist hier die Reichweite viel kürzer als bei einer Ausbreitung mittels Schirmchen. Der Gemeine Rainkohl ist weit verbreitet auf stickstoffreichen Böden und kommt auch gut mit schattigen Standorten zurecht.
Es ist Spätsommer und stellenweise herbstelt es auch schon bisschen. Pflaumen sind noch nicht ganz reif. Aber eine nahe verwandte Art, von der auch ein Baum im Museumsgarten steht, trägt bereits zahlreiche, schmackhafte Früchte. Sie sind ca. 2-3 cm groß und können gelb, orange oder rot gefärbt sein. Es ist die Rede von der Kirschpflaume (Prunus cerasifera). Geschmacklich weist die Kirschpflaume eine große Bandbreite auf – von süß, über säuerlich bis fade oder sogar wässerig kann alles dabei sein. Es gibt zahlreiche verschiedene Züchtungen. Vor allem in Hessen und auch in Rheinland-Pfalz kommt die Art nicht nur in Gärten, sondern auch immer wieder an lichten Wegrändern vor. Ihre ursprüngliche Heimat ist der Balkan. In der Türkei werden die noch grünen Früchte im Sommer geerntet und weiter verwendet.
Raue Gänsedistel
Raue Gänsedistel
Raue Gänsedistel
Kleinköpfiger Pippau
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Kleinköpfiger Pippau
Rauer Löwenzahn
Rauer Löwenzahn
Rauer Löwenzahn
Herbst-Löwenzahn
Herbst-Löwenzahn
Herbst-Löwenzahn
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