Pfalzmuseum für Naturkunde

Die höchste jemals gemessene Schneedecke in Deutschland von 830 Zentimeter wurde am 2. Februar 1944 auf der Zugspitze verzeichnet.

Mitten im Ersten Weltkrieg erlebten die Alpen eine Wetterkatastrophe: Im Dezember 1916 fielen außergewöhnliche Mengen Schnee – in den Dolomiten beispielsweise unglaubliche zwölf Meter.
 Der rund 4.400 Meter hohe Mount Rainier nahe Seattle im Bundesstaat Washington hat 1971/72 mehr als 30 Meter Schneefall erfahren – Weltrekord für einen Zeitraum von zwölf Monaten.

Schnee

Schnee ist eine Anhäufung winziger Eiskristalle und die am  weitesten verbreitete Form des festen Niederschlags. 
Eiskristalle entstehen, wenn es in einer Wolke sehr kalt ist (A). Dann können sich feinste Tröpfchen unterkühlten Wassers an Kristallisationskeimen wie beispielsweise Staubteilchen anlagern und gefrieren. Dieser Prozess setzt erst bei Temperaturen unterhalb von -12 °C ein. In keimfreier Luft gefriert Wasser sogar erst bei -48 °C, also etwa zehn Kilometer über der Erde.
Die zuerst gebildeten Eiskristalle sind weniger als 0,1 Millimeter groß. Beim Herabsinken lagern die Kristalle weiteres unterkühltes Wasser an (B). Wenn die Luftschichten der tieferen Atmosphäre kalt genug sind, so dass die Eiskristalle beim Herabfallen nicht schmelzen, dann schneit es auf der Erde (C).
Gletscherschrammen
ca. 150.000 Jahre alt
Fundort: Leipzig, Sachsen

Gletscherschrammen

Fällt an einem Ort über längeren Zeitraum mehr Schnee, als dort im Jahresverlauf abtauen kann, kommt es zur Akkumulation von Schnee (A). Bei genügend großer Auflast verdichtet sich der Schnee und wird in Gletschereis umgewandelt (B).  
Gletscher sind aufgrund der Schwerkraft in langsamer, aber stetiger Bewegung. Steine, die Gletscher an ihrer Sohle mitführen, erzeugen auf felsigem Untergrund durch schleifende Tätigkeit charakteristische, geradlinige Rillen – die so genannten Gletscherschrammen (C). Die Rillen verlaufen parallel zueinander und zeigen die Bewegungsrichtung des Eises an.
Von den Rillen abgesehen sind Flächen mit Gletscherschliff häufig auffallend glatt. Dieser Teil des „Schliffes“ rührt von an der Gletschersohle mitgeführtem Sand her, der auf felsigen Untergrund eine ähnliche Wirkung ausübt wie Schmirgelpapier auf Holz.
Gletschereis ist eine sehr zähflüssige Masse, die sich mit Geschwindigkeiten von einigen Metern bis wenigen Kilometern pro Jahr bewegt.

Gletscherschrammen-Funde von Schottland, über die Ostseeküste bis in die Alpen haben bereits vor fast 200 Jahren zu der Vermutung geführt, dass große Teile Europas einst von Eis bedeckt waren.  
Skandinavien war in der Hochphase der jüngsten Eiszeit von einem rund 3.000 Meter dicken Eispanzer bedeckt.


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