Pfalzmuseum für Naturkunde

3. Glatthaferwiese
U-förmig um die Schotterflur auf der Feuerwehreinfahrt hat sich eine Glatthaferwiese ausgebildet. Und auch der größte Teil der Fläche um die Bienenstöcke und den Tümpel wird von diesem Wiesentyp eingenommen. Hier dominieren Gräser, vor allem der namensgebende Glatthafer. Die Glatthaferwiese wird einmal im Jahr gemäht, üblicherweise im August. Das fördert die Artenvielfalt. Weiterhin bleiben bestimmte schmale Bereiche über den Winter bis zum Frühjahr stehen, um Rückzugsorte für überwinternde Insekten zu bieten. Gerade im Bereich der Bienenstöcke gibt es viele Kugeldisteln in der Wiese, die auch noch im Spätsommer Nahrung für Insekten liefern.

Ein genauerer Blick lohnt sich!

Gewöhnlicher Glatthafer

Arrhenatherum elatius
Die in der Glatthaferwiese dominierende Grasart. Er wächst horstig und wird bis zu 1,50 m groß. Hauptblütezeit ist Mai bis Juni. Der Blütenstand ist länglich bis pyramidenförmig und glänzt silbern. Die Art wird durch Stickstoffeintrag gefördert und steht ganz oben auf der Liste der Heuschnupfenerreger.

Bastard-Luzerne

Medicago x varia
Kein schöner Name, aber der Begriff „Bastard“ zielt darauf ab, dass es sich hierbei um eine Kreuzung zwischen zwei verschiedenen Arten handelt. Und zwar zwischen der auf Feldern angepflanzten, blaublütigen Saat-Luzerne (Medicago sativa) und dem eher niederliegenden und trockene Standorte bevorzugenden, gelbblütigen Sichelklee (Medicago falcata). Deshalb sind die Blüten beim Bastard-Schneckenklee, wie diese Luzerne auch genannt wird, sehr verschiedenfarbig: von blau bis zu violett oder auch grünlich oder gelblich. Die Art reichert Böden mit Stickstoff an, da sie mit Bakterien, die in der Lage sind Stickstoff zu binden, in einer Gemeinschaft lebt.

Hornisse

Vespa crabro
Die Hornisse ist mit bis zu 35 mm Körperlänge die größte heimische Faltenwespe. Die überwinternden Königinnen beginnen im April den Nestbau an einem trockenen, geschützten Ort, meist in Baumhöhlen. Erst im Juni fliegen die ersten Arbeiterinnen, welche sich dann um die Versorgung der Larven, den weiteren Nestbau und die Nahrungsbeschaffung kümmern. Die Königin beschränkt sich ab diesem Stadium auf das Eierlegen und verlässt den Bau nicht mehr. Hornissen sind deutschlandweit durch die Bundesartenschutzverordnung streng geschützt.
Foto: ©pixabay

Pfauenfliege

Callopistromyia annulipes
Die Pfauenfliege gehört zu den Schmuckfliegen und ist durch die charakteristische Flügelbewegung der Männchen unverkennbar. Die Männchen können die Flügel, wie ein Pfau, nach oben schlagen. Ende März bis Ende April können die Tiere vor allem in der Nähe von Baumstümpfen beobachtet werden. Die Pfauenfliege wurde 2006 erstmals in Deutschland nachgewiesen.

Jakobs-Greiskraut/ Jakobs-Kreuzkraut

Senecio jacobaea
Viele kennen die Art vermutlich unter dem Kürzel „JKK“. Gerade bei Landwirten und Pferdehaltern ist die Art nicht gerne gesehen. Alle Pflanzenteile sind giftig. Auf der Weide meiden Tiere das Kraut, da es bitter schmeckt. In Heu oder Silage wird es allerdings mit gefressen und kann zu schweren Vergiftungserscheinungen führen. In unserem Garten darf sich das Greiskraut ungehindert vermehren. Es ist eine bei den Insekten beliebte Blühpflanze, die auch noch spät im Jahr Nahrung bereit hält.

Gewöhnlicher Beifuß

Artemisia vulgaris
Der Gewöhnliche Beifuß ist eine ausdauernde Staude, die über 1 m tief im Boden wurzeln kann. Die Blüten werden durch Wind bestäubt und zählen zu einem der Hauptverursacher von Heuschnupfen. Es handelt sich um eine typische Gewürzpflanze zu fettigen Speisen. Die bitteren Inhaltsstoffe regen die Bildung von Magensaft an und unterstützen die Verdauung.

Gewöhnliche Schafgarbe

Achillea millefolium agg.
Die Gewöhnliche Schafgarbe ist eine Heilpflanze, die antibakteriell und krampflösend wirkt, und seit Jahrhunderten vielfach verwendet wird. Die in Schirmrispen angeordneten Blüten erscheinen von Mai bis Juli und können weiß, rosa oder lila gefärbt sein. Die Blätter sind sehr fein zerteilt und zahlreich am Stängel und auch als Grundblätter vorhanden.

Schlangen-Lauch

Allium scorodoprasum
Er gehört zu den wilden Laucharten und hat verhältnismäßig breite Blätter. Die kleinen, lilafarbenen Blüten stehen in dichten Köpfchen zusammen und erscheinen zwischen Mai und Juni. Bestäubt wird die Art von Insekten. Es werden aber auch oft Brutzwiebeln im Blütenstand gebildet, die der vegetativen Vermehrung dienen.

Kleiner Wiesenknopf

Sanguisorba minor
Eine Pflanze mit kopfigen Blütenständen, die vor allem während der Blütezeit zwischen Mai und Juni auffällt. Die roten Narben im oberen Bereich der Blüten sind die weiblichen Teile der Pflanze, darunter kommen zwittrige Blüten und im unteren Bereich mit langen, hängenden und gelben Staubblättern sind die männlichen Blüten angeordnet. Die Bestäubung findet durch den Wind statt. Die Blätter sind gefiedert und stehen in Rosetten zusammen. Bis zu 1 m Höhe kann die Art erreichen.

Blauschwarze Holzbiene

Xylocopa violacea
Die blauschwarze Holzbiene ist eine der größten einheimischen Bienen und an ihrem hummelartigen Äußeren und der dunklen Körper- und Flügelfärbung zu erkennen. Die Art kommt vorwiegend in wärmebegünstigten Lebensräumen vor. Während sich die Larven im Totholz entwickeln, ernähren sich die ausgewachsenen Holzbienen von Nektar und Pollen verschiedener Blütenpflanzen.
Foto: ©pixabay

Gemeiner Bienenkäfer

Trichodes apiarius
Der zur Familie der Buntkäfer gehörende Bienenkäfer lebt während des Larvenstadiums in Nestern verschiedener Wildbienenarten. Die ausgewachsenen Käfer ernähren sich räuberisch und lauern auf Blüten ihrer Beute auf.

Weinbergs-Lauch

Allium vineale
Typisch für den Weinbergs-Lauch ist, dass man seine rosa Blüten nur selten zu Gesicht bekommt. Viel häufiger produziert er dunkelviolette bis bräunliche Brutzwiebeln, die den gesamten kopfigen Blütenstand ausmachen. Die Ausbreitung erfolgt zum größten Teil über diese Brutzwiebeln, was die Art sehr einschränkt. Denn jede Pflanze, die daraus heranwächst, ist ein Klon der Mutterpflanze, hat also die gleiche genetische Ausstattung. Wie alle wilden Laucharten ist auch der Weinbergs-Lauch essbar.

Echter Kleemehltau

Erysiphe trifoliorum
Ab Sommer bis in den Herbst hinein kann man sehr regelmäßig einen Echten Mehltaupilz auf dem Rot-Klee in unserem Garten beobachten. Am Stängel und auf den Blättern ist ein dichter weißlicher Belag ausgebildet, in dem bei Reife dunkle und rundliche Fruchtkörper zu finden sind. Neben Klee werden auch noch regelmäßig andere Arten von Schmetterlingsblütlern befallen, wie Kronwicke oder Esparsette. Wer genau hinschaut, kann vielleicht den Zweiundzwanzigpunkt-Marienkäfer (Psyllobora vigintiduopunctata), ein kleiner, gelber Marienkäfer mit schwarzen Punkten, an mit diesem Pilz infizierten Pflanzen sehen. Der Marienkäfer ernährt sich von dem Pilz.

Bunte Kronwicke

Securigera varia
Die Art hat auffällig zweifarbige Blüten: rosa und weiß. Sie ist ein typischer Besiedler von Rohböden. Dabei kommt ihr das sehr tief gehende und weit ausladende Wurzelwerk zu gute. Zur Nacht hin werden die Blätter „zusammengeklappt“, ähnlich wie es die Mimose bei Berührung macht.
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